Kompass in einer Hand

Quo Vadis Lebenslauf?


Über den Autor
Balazs Ronaszeki kann auf 15 Jahre Erfahrung im Recruiting & Employer Branding für "Blue Collar" und "White Collar" Zielgruppen zurückblicken. Davon war er 9 Jahre in der Automobilindustrie und 6 Jahre im Bereich Retail und Logistik tätig.
Durch seine Headquarter-Rolle im Retail besitzt er zudem 4 Jahre Erfahrung als Prozesscoach.
Als COO eines erfolgreichen Recruitingunternehmens verfügt er über aktuelle und fundierte Kenntnisse zu allen Facetten der Bewerberakquise, Bewerbersteuerung und -Auswahl
Balazs

Die Arbeitslosenquote lag im Juni 2022 in Deutschland bei 5.2%, das sind 0.5% weniger Arbeitssuchende als im Vorjahr. Aktuell sind 2,2 Millionen Stellen in Deutschland ausgeschrieben, rund 30% mehr als im Juli 2021. Ein Schereneffekt, der nicht zu übersehen ist.

Vor 10 Jahren war die Arbeitsmarktsituation eine komplett andere. Damals konnten sich die Arbeitgeber ihre Kandidaten tatsächlich noch aussuchen. Der Online-Bewerbungsprozess war kompliziert. Bevor eine Bewerbung von einem menschlichen Auge betrachtet wurde, mussten sich die Kandidaten durch seitenlange Bewerbungsformulare am PC kämpfen (Handyoptimierung gab es damals natürlich noch nicht). Mit Captcha wurde beim Registrierungsprozess versichert, dass man kein Roboter ist und vor dem langwierigen Hochladen der Unterlagen musste häufig noch diverse Persönlichkeits- oder Verhaltenstests durchlaufen werden.

Heute hat sich die Situation sowohl am Arbeitsmarkt als auch beim Online-Bewerbungsverfahren stark verändert. Es gibt weniger Bewerber, dafür bewirbt sich jeder blitzschnell mit wenigen Klicks online.

Wir als Personaler müssen dem Ruf der Zeit folgen und unseren Bewerbungsprozess zu Gunsten des Bewerbers optimieren. Wir haben die Formulare bereits drastisch abgekürzt. Auf bestimmte Unterlagen (z.B. Anschreiben) wird nun verzichtet und es werden zahlreiche Automatismen (z.B. Schnittstellen oder Autofill – Funktionen) angeboten. Das macht das Bewerben heute schnell und einfach. Heutzutage kann sich ein Bewerber (insbesondere im „Blue-Collar-Bereich“) tatsächlich innerhalb von einer Minute über sein Handy bewerben. Falls das bei Euch nicht geht… das wäre gar nicht gut… lass uns gerne einen Call vereinbaren! 😉

Allerdings es gibt eine Voraussetzung dafür: Ein Lebenslauf muss auf dem Handy vorhanden sein. Ja, der Lebenslauf hält sich ziemlich hartnäckig! Selbst wenn die Recruiter bereit wären, den Lebenslauf aus dem Prozess zu streichen, wollen ihn spätestens die Fachbereiche / Hiring Manger sehen.

Diesen Anspruch an den Bewerber kann man verstehen (oder zumindest respektieren), jedoch hat dieser auch seinen Preis. Etwa 20 % aller „Blue-Collar-Bewerber“ bewerben sich ohne einen aktuellen Lebenslauf. Natürlich kann man diese Bewerbungen ablehnen. Das steigert die Cost per Application (cpa) aber logischerweise um 25%. Man kann auch direkt von diesen Bewerbern einen Lebenslauf verlangen. Bedenken muss man dabei jedoch, dass ca. 8% aller Haushalte keinen PC und auch kein Tablet besitzen. Über die Kompetenz (und Software) die nötig ist, um einen Lebenslauf zu schreiben, wollen wir hier gar nicht erst sprechen.

Seien wir ehrlich: Die Bewerber – wie alles in unserer Welt ab dem elementarsten Teilchen aufwärts – gehen den Weg des geringsten Widerstandes. Wenn Du also vollständige Unterlagen verlangst aber Dein Wettbewerber nicht, dann wird Dein Konkurrent mehr Bewerbungen bekommen und schließt seine Jobs schneller, selbst wenn Dein Angebot besser ist.

Man kann natürlich argumentieren, dass Bewerber, die sich nicht mal die Mühe machen einen Lebenslauf zu erstellen / zu aktualisieren, auch nicht interessant sind. Dann sollte man sich aber folgende Frage stellen: Welche für den Job relevante Kompetenz wird durch die Qualität des Lebenslaufs gemessen? Nach meiner Überzeugung: bei 90% der Blue-Collar-Jobs gar keine. Die starre Anforderung eines Lebenslaufs macht also sowohl das Bewerbererlebnis wie auch die eigenen Rekrutierungskennzahlen kaputt.

Aber was soll ich dem Hiring Manager sagen?

Es ist verständlich, dass die Fachbereiche zumindest ein Resümee haben möchten, damit bei der Vorauswahl eine Entscheidungsgrundlage und in der Auswahl eine Gesprächsgrundlage vorliegt. Falls der Kandidat ein gut gepflegtes Profil bei einem der Netzwerkportale hat, wäre das Problem gelöst. Aber das trifft derzeit in Deutschland in erste Linie nur auf „White Collars“ und Führungskräfte zu. Natürlich kann es eine Hilfe sein, dass der Recruiter den Kandidaten im Rahmen eines Telefoninterviews bewertet und selbst ein Resümee erfasst, aber diese Herangehensweise ist sehr aufwändig und daher nur bei richtigen Engpassstellen zumutbar.

Eine andere Option ist, der Einsatz eines Lebenslaufgenerators: Bei CVChamp zum Beispiel können die Kandidaten – selbst ohne die notwendige Hardware oder sogar das notwendige Wissen - über das eigene Handy in wenigen Minuten einen anspruchsvollen und vollständigen Lebenslauf erstellen. Ein Lebenslaufgenerator kann in unterschiedlichen Prozessschritten eingesetzt werden - von einer Platzierung direkt auf der Karriereseite bis hin zu einem Link in einer E-Mail mit der Anfrage nach dem Lebenslauf der direkt zum Lebenslaufgenerator führt.

Mit dem richtigen Einsatz unseres Lebenslaufgenerators bieten wir unseren Partnern nicht nur einen „Help Content“ für deren Bewerber an, sondern reduzieren die Verluste beim Bewerbungsprozess und dadurch auch die Rekrutierungskosten und die Rekrutierungszeit!


Über den Autor
Balazs Ronaszeki kann auf 15 Jahre Erfahrung im Recruiting & Employer Branding für "Blue Collar" und "White Collar" Zielgruppen zurückblicken. Davon war er 9 Jahre in der Automobilindustrie und 6 Jahre im Bereich Retail und Logistik tätig.
Durch seine Headquarter-Rolle im Retail besitzt er zudem 4 Jahre Erfahrung als Prozesscoach.
Als COO eines erfolgreichen Recruitingunternehmens verfügt er über aktuelle und fundierte Kenntnisse zu allen Facetten der Bewerberakquise, Bewerbersteuerung und -Auswahl
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